Nutzung digitaler Medien bei Kindern und Jugendlichen – Auswirkungen auf die seelische Gesundheit von Kindern mit den Förderschwerpunkten „Emotionale und Soziale Entwicklung“ sowie „Lernen“
Die 6. Kammerversammlung der Psychotherapeutenkammer NRW hat im Mai 2025 folgende Resolution verabschiedet:
„Soziale Netzwerke und Messengerdienste haben nicht nur das Kommunikationsverhalten verändert. Es zeigen sich außerdem negative Effekte im Zusammenhang mit psychischer und physischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, Grundsätze des Kinder- und Jugendschutzes werden oftmals nicht eingehalten, kinder- und jugendgefährdende Inhalte sind im Netz „frei“ verfügbar.
Die Kammerversammlung der Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen beobachtet mit großer Sorge zunehmend pathologische Entwicklungen im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien, z.B. Störungen elementarer Beziehungsaufnahme durch die Technologisierung in der frühen Eltern-Kind- Beziehung, eine Kommerzialisierung der natürlichen Bedürfnisse nach Spielen und Kontakt, Instrumentalisierungen von Suchtmechanismen, Desinformation, Cybermobbing und Sexualisierung, gefährliche Online-Challenges, Drogenbeschaffung, Gewaltverherrlichung, Missbrauch und Manipulation. Die Studienlage belegt alarmierende Trends: Ein gesundheitsgefährdender Medienkonsum kann zu sich ausbreitender innerer Leere, Angststörungen, Depressionen, sozialer Isolation und Körperbildstörungen führen, internationale Untersuchungen bestätigen diese Entwicklungen.“
Aufgrund erhöhter Vulnerabilitäten für psychische Störungen bei Schüler:innen mit den FS ESE und L ist hier Zielgruppen spezifische Forschung erforderlich.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen folgende Bereiche erforscht bzw. folgende Interventionskonzepte Zielgruppen spezifisch entwickelt werden:
- Der Zusammenhang zwischen exzessivem Medienkonsum und psychischen Störungen.
- Evidenzbasierte Präventionsprogramme (z.B. zur Erhöhung der Medienkompetenz) für Schulen und Familien.
- Empfehlungen für die Konzipierung und Schaffung digitalfreier Räume in Schulen und Freizeiteinrichtungen,
die einer gesunden psychosozialen Entwicklung zuträglich sind. - Konzipierung von Gruppenförderung zur Stärkung realer sozialer Kompetenzen und Selbstwertentwicklung.
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts besteht für Studierende die Möglichkeit der Mitwirkung und zwar durch die Erstellung systematischer Reviews oder durch empirische Studien im Rahmen von Hausarbeiten zum Forschungsprojekt sowie von Bachelor- und Masterabschlussarbeiten.